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Podcast: Wo stehen wir bei der Energiewende, Professor Frondel?

Seit im deutschen Strommix 2021 der Anteil von 50 Prozent Grünstrom überschritten wurde, spricht mancher in der Politik schon von der zweiten Halbzeit der Energiewende. Das sei ein „Irrtum“, entgegnet Prof. Manuel Frondel vom RWI Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Essen im en2x-Podcast Fuels und Energie. „Wir sind vielleicht in der Mitte der ersten Halbzeit“ – übertragen auf den Fußball also eher in der 25. als der 45. Spielminute.

Was folgt daraus in der Restspielzeit? Bislang fokussiert sich die Energiewende in Deutschland vornehmlich auf die Stromwende mit dem Ausbau elektrischer Anwendung und erneuerbarer heimischer Erzeugung. Jetzt muss jetzt auch die Molekülwende auf den Platz. Denn es gibt noch großen Nachholbedarf für „grüne Moleküle“ in den Sektoren Industrie, Verkehr aber auch Wärme. Und die Taktik ist anzupassen: Unter ökonomischen Aspekten ist nicht ein Maximum an deutschem Wind- und Solarstrom das Ziel, sondern ein kostenoptimierter Mix mit dem Import von Wasserstoff und seine Folgeprodukten notwendig. Dazu müsse Deutschland Energiepartnerschaften mit Ländern im Sonnengürtel der Erde eingehen, so der außerordentliche Professor für Energiewirtschaft und Angewandte Ökonometrie an der Ruhr-Universität Bochum. Am Ende profitieren davon alle Seiten – die heimische Industrie, der globale Süden und der Klimaschutz.

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