Neue Fuels an der Zapfsäule: XTL und B10 für Diesel-Autos
Neue Dieselsorten an Deutschlands Tankstellen – mit XTL und B10 gibt es zwei neue, klimaschonende Alternativen für Fahrerinnen und Fahrer von Diesel-Fahrzeugen. Dafür hat die Bundesregierung nun den Weg frei gemacht. Die neuen Kraftstoffe sollen einen weiteren Beitrag zum Klimaschutz im Verkehrssektor leisten. Auf der neuen Online-Plattform www.ktaftstoffe.info von Kraftstoff- und Automobilindustrieverbänden können sich Interessierte nicht nur über die neuen Fuels informieren, sondern auch nachschauen, ob ihr Auto die Sorten verträgt.
Auch, wenn der Fokus auf der Elektrifizierung des Pkw-Verkehrs liegt, werden noch viele Jahre Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor unterwegs sein. Im Jahr 2030 schätzungsweise noch mehr als 40 Millionen. Rund 30 Prozent von ihnen werden – wie heute auch – Diesel-Fahrzeuge sein. Dazu kommt der Schwerlastverkehr. Und gerade auch für diese Fahrzeuge muss es Lösungen geben – ein Ansatz sind die neuen Kraftstoffe.
Neue Kraftstoffe: XTL und B10 an Zapfsäulen deutscher Tankstellen
Wichtigste Frage für Autofahrerinnen und -fahrer: Verträgt mein Fahrzeug die neuen Kraftstoffsorten? Und genau diese Frage muss vor der Fahrt an die Tankstelle geklärt werden. Tankkunden können nur von den beiden neuen Kraftstoffsorten Gebrauch machen, wenn das Fahrzeug vom Hersteller dafür freigegeben ist. Dies erkennen sie an einem Aufkleber im Tankdeckel oder in den Informationen in der Bedienungsanleitung des Fahrzeugs. Eine offizielle, herstellerübergreifende Übersicht bietet die DAT (Deutsche Automobil Treuhand)-Freigabeliste. Diese ist ebenfalls über www.kraftstoffe.info erreichbar und wird fortlaufend aktualisiert.
Doch was genau ist nun das Besondere an XTL und B10? Bei XTL wird ein Rohstoff „X“ in einen flüssigen Energieträger (L wie Liquid) umgewandelt. Das „X“ steht beispielsweise für gebrauchte Speiseöle und Altfette. Dies gilt etwa für die Variante HVO100. Mit diesen XTL-Kraftstoffen in Reinform lassen sich die Treibhausgasemissionen im Vergleich zur Nutzung rein fossilen Dieselkraftstoffs um bis zu 90 Prozent senken. Diesel B10 enthält bis zu zehn Prozent Biodiesel. Bislang liegt dieser maximale Anteil bei sieben Prozent (B7). XTL und B10 sind mit herkömmlichem Diesel problemlos mischbar.
XTL- und B10-Aufkleber kennzeichnen Zapfsäule und -pistole
Sind die neuen Kraftstoffe an einer Tankstelle, werden sie durch B10- oder XTL-Aufkleber an der Tanksäule und entsprechende Plaketten an der Zapfpistole ausgewiesen. Diese Kennzeichnungspflicht schafft Klarheit, da insbesondere XTL-Kraftstoffe unter verschiedenen Bezeichnungen bzw. Markennamen angeboten werden können.
Bereits im Einsatz sind Kraftstoffsorten, die treibhausgasreduziertes XTL und B7-Diesel kombinieren: Die Mischung ist so gewählt, dass rund 25 Prozent CO2-Emissionen im Vergleich zu fossilem Diesel eingespart werden können, ohne dass eine gesonderte Fahrzeugfreigabe des Herstellers erforderlich ist. Auch diese Kraftstoffe werden unter verschiedenen Produktnamen verkauft. Da diese Dieselsorten der Dieselnorm DIN EN 590 entsprechen, sind sie als B7 gekennzeichnet.