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Moderne Tankstelle für Lkw: Mit H2 im Tank unterwegs

Rund drei Viertel des Warentransports innerhalb Europas laufen über die Straße: Zahlreiche Lastwagen und Transporter sind dafür Tag für Tag unterwegs. Die Verlagerung auf Schiene oder Schiff wäre eine Möglichkeit, ist aber nicht immer umsetzbar. Der Güterverkehr auf den Landstraßen und Autobahnen wird bleiben – und auch dieser Sektor muss klimaneutral werden. Eine Option dafür ist Wasserstoff. In Lübeck entsteht im Laufe dieses Jahres die passende Tankstelle dazu.

CO2-neutraler oder grüner Wasserstoff eingesetzt in Brennstoffzellen könnte eine Chance sein, den Straßengüterverkehr klimaschonend zu gestalten. Aber auch die direkte Nutzung in Verbrennungsmotoren wird von Herstellern verfolgt. Und das hätte Vorteile: Tankzeiten und Reichweiten sind ähnlich wie bei bestehenden konventionellen Antrieben. Die Fahrzeugentwicklung in Sachen Brennstoffzelle ist auf einem guten Weg. Allerdings ist neben den erforderlichen Mengen klimaschonenden Wasserstoffs, der Aufbau einer entsprechenden Infrastruktur und Betankungsmöglichkeiten die große Herausforderung.

Mabanaft baut Wasserstoff-Tankstelle in Lübeck

Dieser Herausforderung stellt sich Mabanaft. Das Energieunternehmen hat jetzt ein Projekt für eine Wasserstofftankstelle für Schwerlastverkehr in Lübeck übernommen. Ende 2025 soll diese Tankstelle eröffnet werden und steht dann Lkw zur Verfügung. Damit ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zu einer verlässlichen Wasserstoffwirtschaft in Deutschland getan.

2.000 Kilogramm Wasserstoff pro Tag

Tag für Tag können dann rund 2.000 Kilogramm Wasserstoff in bis zu 50 Lastwagen getankt werden. Das ist die geplante Kapazität der von der Hypion GmbH entwickelten und geplanten Wasserstofftankstelle. Die Station wird verkehrsgünstig nah des Autobahnkreuzes A1 und A20 liegen. Am gleichen Standort betreibt Mabanaft bereits eine Diesel-Tankstelle. Die Anträge für den Bau der neuen Anlage wurden bereits erstellt. Der Aufbau erfolgt dann in der zweiten Jahreshälfte. Das Projekt hat bereits im Jahr 2022 eine Fördermittelzusage nach der Richtlinie „Klimaschonende Nutzfahrzeuge und Infrastruktur (KsNI)“ des Bundes über 5,1 Mio. Euro erhalten. Ziel ist es, den Markt für Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie insbesondere für leichte und schwere Nutzfahrzeuge weiter anzukurbeln.

Die neue Wasserstofftankstelle wird dann auch Teil eines Tankstellen-Netzes sein, denn: Bis zum Jahr 2030 sollen im Abstand von 200 Kilometern entlang des sogenannten transeuropäischen Verkehrsnetzes und an alles städtischen Knotenpunkten solche Stationen entstehen. Das besagt die EU-Verordnung AFIR (Alternative Fuel Infrastructure Regulation). Mabanaft bemüht sich insbesondere um solche Wasserstofftankstellen, die in ihrer Leistungsfähigkeit und Zugänglichkeit für den Schwerlastverkehr ausgelegt sind. Über seine schwedische Tochtergesellschaft PS Energi hat Mabanaft bereits zwei Wasserstofftankstellen in Schweden gebaut und Fördermittel für drei weitere schwedische Standorte erhalten.

Multi-Fuel-Ansatz: Wasserstoff ist ein Teil davon

„Wir sind überzeugt vom Multi-Fuel-Ansatz, also der Idee, dass wir mit verschiedenen Kraftstofflösungen die Energiewende stärken können. Denn wir wollen unseren Kundinnen und Kunden genau die Energielösungen anbieten, die sie auf dem Weg zur Dekarbonisierung brauchen. Unsere geplante Wasserstofftankstelle in Lübeck ist ein weiteres Bekenntnis dazu“, erklärt Volker Ebeling, Senior Vice President New Energy, Supply & Infrastructure bei Mabanaft. „Wasserstoff birgt ganz klar ein enormes Potenzial für die Schwerlastmobilität, vor allem auf Langstrecken: Die Betankungszeit und Nutzlast sind vergleichbar zu Diesel betriebenen Fahrzeugen und die Reichweite pro Tankfüllung liegt bei bis zu 800 Kilometern“, betont Florian Lückmann, Head of Commercial Road Transport bei Mabanaft. Und weiter: „Das Potenzial von Wasserstoff wollen wir auch mittels eines zuverlässigen und flächendeckenden Wasserstoff-Tankstellennetzes entfalten. Dazu planen wir den sukzessiven Aufbau einer länderübergreifenden Tankstelleninfrastruktur für Wasserstoff.“

Weitere Optionen für einen klimaneutralen Güterverkehr gibt es hier.

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