Grüner Wasserstoff soll Raffinerien dekarbonisieren
Langfristig müssen auch Raffinerien klimaneutral werden – sowohl die Prozesse als auch die hergestellten Produkte sollen in Europa ab 2050 emissionsfrei sein. Einige sind auf dem Weg in ihre grüne Zukunft: So auch beim Energieunternehmen MOL am ungarischen Standort in Százhalombatta. Die dortige Raffinerie wird mit grünem Wasserstoff aus einem eigenen Elektrolyseur versorgt.
Am MOL-Standort im ungarischen Százhalombatta hat bereits 2024 eine Zehn-Megawatt-Anlage die Arbeit aufgenommen und stellt jetzt grünen Wasserstoff her. Die Anlage ist derzeit die größte in Mittel- und Osteuropa und produziert 1.600 Tonnen grünes H2 im Jahr. Der Wasserstoff wird in der Raffinerie zur Kraftstoffproduktion verwendet. Der grüne Wasserstoff reduziert den CO2-Ausstoß der Donauraffinerie um 25.000 Tonnen jährlich. Die neue Anlage ist Teil der Unternehmensstrategie Shape tomorrow der MOL-Gruppe und soll helfen, die Region nachhaltiger, wettbewerbsfähiger und autarker zu machen.
Elektrolyseur produziert neben Wasserstoff auch Sauerstoff
Die neue Elektrolyseanlage nutzt Strom aus erneuerbaren Quellen, um Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff aufzuspalten. Dadurch entstehen keine umweltschädlichen Nebenprodukte und die Anlage produziert zusätzlich acht bis neun Tonnen reinen Sauerstoff pro Tonne Wasserstoff. „Grüner Wasserstoff ist eine saubere und vielseitige Energiequelle, die wir derzeit zur Kraftstoffproduktion nutzen, um unseren Kohlendioxid-Fußabdruck zu reduzieren, und unseren Plänen zufolge kann er bald auch direkt im Transportsektor eingesetzt werden“, sagt Ádám Horváth, Vizepräsident für neue und nachhaltige Geschäftsbereiche der MOL-Gruppe. Ähnliche Anlagen sind bereits für Bratislava und Rijeka geplant.
Die 22 Millionen Euro teure neue Anlage in Százhalombatta wird den CO2-Fußabdruck der Raffinerie an der Donau um mehr als 25.000 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr reduzieren. Die neue Technologie wird schrittweise den erdgasbasierten Produktionsprozess ersetzen, der derzeit für ein Sechstel der gesamten Kohlendioxidemissionen der MOL-Gruppe verantwortlich ist.
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